Suderburg im neuen Kreistag
Die Position des „Suderburger Landes“ (Samtgemeinde Suderburg mit ihren Mitgliedsgemeinden) im Kreistag ist nach der Wahl nicht besser geworden: Nach wie vor schickt es vier Kreistagsabgeordnete nach Uelzen (bisher Jörg Hillmer und Otto Schröder, CDU; Hans-Jürgen Drögemüller, SPD; Alfred Meyer, UWG). Aber: die einem allgemeinen Trend folgende Verschiebung eines Sitzes von der CDU zur AfD, und zwei Anfänger in der Abgeordneten-Riege, müssen erst einmal ausgeglichen werden.
Die CDU schrumpfte um 50%, weil Otto Schröder nach insgesamt 15jähriger Kreistagszugehörigkeit als Nachrücker auf der Ersatzbank ausruhen darf. So steht Jörg Hillmer jetzt allein für „schwarzes Gedankengut“ aus Suderburg im Kreistag – in dem er bisher weder im Kreisausschuss noch in einem Fachausschuss Mitglied war. Vor dem Hintergrund des aufziehenden Wahlkampfes um den Landtag, in dem Hillmer als stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU-Landtagsfraktion in Hannover besonders gefordert ist, wird es für ihn nicht leichter: Wenn z.B. mal wieder die Kollegen aus Uelzen alle Schüler aus Holdenstedt zu Lasten der Suderburger Oberschule für sich vereinnahmen wollen und wenn das Schulgefüge im Landkreis durch den aktuellen UWG-Antrag zur Oberschule durcheinander gewirbelt wird.
Auch die SPD erlebte einen tiefen Schnitt: Hans-Jürgen Drögemüller hat es besonders hart getroffen. Nach ununterbrochen 15jähriger Zugehörigkeit zum Kreistag hat er dort Sitz und Stimme verloren und ist dazu auch im Samtgemeinderat nicht mehr vertreten. An seine Stelle tritt die Polizeibeamtin Birgit Pichan aus Böddenstedt, die über Liste zugleich in den Gemeinderat, Samtgemeinderat und eben auch in den Kreistag gekommen ist. Dieser umfassende Auftrag stellt für die politisch unschuldige Anfängerin eine große Herausforderung dar, selbst wenn sie – wie wir auf der 10 qm großen Plakatstellwand zur Wahl sehen konnten – von den beiden SPD-Granden des Südkreises, Peter Hallier (2. stellvertretender Landrat) und Andreas Dobslaw (Fraktionssprecher) in die Mitte genommen wird. Wird sie sich für Suderburg freischwimmen können? Wird sie in dem besonders harten Fraktionszwang in Suderburg ein eigenes Profil gewinnen können?
Grün sind in Suderburg weiterhin Wiesen und Wälder, aber grüne Politik aus Suderburg wird es im Kreistag nach wie vor nicht geben. Von den (wie bisher) sechs Mandaten der Grünen im Kreistag entfallen fünf auf Uelzen (2) und den Norden (3). Nur Dr. Birgit Janssen, aus dem fernen Bad Bodenteich, steht für einen grünen Südkreis.
Alfred Meyer, der quirlige Macher, der in der zu Ende gehenden Wahlperiode für die UWG im Kreisausschuß saß, ist neben Jörg Hillmer der zweite „Überlebende“ des Suderburger Abgeordneten-Karussells. Aber der Machtzuwachs seiner UWG im Kreistag, findet ebenfalls nur im Norden statt und kommt Suderburg nicht zugute, wo er doch z.B. für das wichtige Projekt einer Kooperation mit Großraum Verkehr Hannover (GVH) dringender benötigt wird.
Ja, und dann ist da noch Thomas Kohlmeyer aus Eimke von der AfD. Der andere kommunalpolitische Neuling aus dem Suderburger Land. Als solcher wird er zugeben müssen – genauso, wie es sein Chef, Armin-Paul Hampel, erklärt hat – Kommunalpolitik erst einmal lernen zu wollen. Keine schlechte Absicht, aber was dann für das Suderburger Land dabei herauskommt, kann man heute noch nicht sagen.
Fazit:
Die Antwort auf die Frage, wie sich diese Kreistagswahl auf das Suderburger Land, seine Entwicklung und seine Zukunft auswirken wird, muß man wohl einfach abwarten.